Gelungener Startschuss für Lieferlogistik der Zukunft
Begleitet von großem Medieninteresse, fand am 19. November 2024 in der brandenburgischen Region Welzow der Praxistest für ein außergewöhnliches Forschungsprojekt zukunftsweisender Logistik im ländlichen Raum statt. Erstmals wurden dabei die Printprodukte eines regionalen Medienlogistikers (Zustellgesellschaft Lausitz; „Lausitzer Rundschau“) mit einer automatisch fliegenden Drohne erfolgreich an die Endkunden zugestellt. Die so genannte hybride Lieferung fand im Rahmen des bundesgeförderten Forschungsprojekts „5G-Testbed-BB“ statt, welches sich in verschiedenen Teilprojekten der praktischen Nutzung stabiler 5G-Mobilfunknetze widmete.
In diesem Fall wurde die 5G-Technik dafür genutzt, Zustellprozesse durch effizientere logistische Strukturen zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten. Gerade im ländlichen Raum liegen Zustellstopps häufig weit auseinander oder sind nur unter schwierigen Bedingungen (massive Umwege, schlecht befahrbare Wege) mit Zustellfahrzeugen erreichbar. Dies steigert die Kosten für die Medienlogistiker erheblich und lässt den Einsatz des – ohnehin knappen – Personals unwirtschaftlich erscheinen.
Um diesen Widrigkeiten zu begegnen, wurde nun eine Lastendrohne zum zentralen Instrument eines kombinierten Lieferverkehrs zwischen einem Depotstandort (Flugplatz Welzow) und den Wohnorten der Adressaten verwendet. Auf diese Weise können sich klassische Zustellfahrzeuge darauf beschränken, Printprodukte bis zu den zentralen und gut erreichbaren Lager- und Verladeorten (Hubs) zu bringen und die Drohne gegebenenfalls mit geladenen Akkus auszustatten. Die Liefertour zu den schwer erreichbaren Zustellorten fliegt die Drohne automatisch ab. Sie ist dabei natürlich auf der sehr viel effizienteren Luftstrecke unterwegs und dadurch auch mit deutlich weniger CO₂-Emissionen als ein konventionell angetriebener Lieferwagen. Dieses Szenario könnte in der Zukunft nicht nur für weitere Transportgüter (z.B. Briefe, Pakete, Medikamente und medizinisches Material) verwendet werden, sondern auch für andere Dienstleistungen, welche die Drohne auf ihren Lieferflügen erledigen könnte. Denkbar sind hier Datensammlungen für Forst- und Landwirtschaft sowie für den Brand- und Katastrophenschutz.
DAKOs Rolle unter den Projektpartnern definierte sich vor allem durch die langjährige Erfahrung bei der Digitalisierung des Straßengüterverkehrs und durch vorangegangene Forschungsprojekte zur automatisierten Koordination und Tourenplanung von Zustellprozessen mit Begegnungsverkehren ganz unterschiedlicher Akteure. Und so ermöglichte auch bei „5G-Testbed-BB“ die Algorithmik der DAKO-Softwareentwickler, optimierte und aufeinander abgestimmte Routen für herkömmliche Lieferfahrzeuge und die Drohne sowie deren bestmögliche „Treffpunkte“. Die Erfahrungen aus dem Projekt wiederum fließen auch in die zukünftige Entwicklungsarbeit bei DAKO ein.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Das Brandenburger Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie ist als Konsortialführer eingesetzt. Realisiert wird das Projekt durch die INNOMAN GmbH aus Ilmenau und die DAKO GmbH aus Jena in Zusammenarbeit mit der Stadt Welzow.